Das Märchen "Vom Fischer und seiner Frau" in modernisierter Form. Dies war mein Beitrag zur Steinerei 2006 in Hannover. Sehr zu meiner Überraschung fand er sowohl bei der Jury als auch beim Publikum Anklang, so dass ich vom Festival mit gleich zwei Ziegelstein-Trophäen nach Hause kam.
Dieser Film ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Ein englischer Text, den ich damals für mein Blog verfasste:
Being an entry to the Steinerei 2006, this film had to be a picturisation of an existing piece of literature and one where the copyright has exceeded. This theme had been made known on brickboard.de right after the 2005 event. And yet, I only decided to do this story in the beginning of this year, why is that? I don’t know. I had planned to do something bigger - the Nibelungenlied, an epic poem written in Middle High German and probably among the oldest German literature there is - but at the end of 2005 it became clear that that was too big for the remaining time. I had to go for a story that I could handle more easily.
The Fisherman and his Wife was shot in the course of about three months, too little to do everything as thoroughly as I had wished. In order not to let my perfectionism ruin everything (by making me redo shots I don’t like and thereby losing time) I animated scene after scene without checking the results. When I then started post production, I had already dismantled all the sets and doing shots again would have been nearly impossible. Some shots turned out better than I had expected, for some I had animated too few frames, which I solved by using loops and stills. If you look close enough, you will also notice some mistakes where things move without reason. But, well, nothing is perfect and in retrospect I am glad I did it this way, the film would not have made it to the festival otherwise.
The sky backgrounds are two A2-sized printouts of photos
The bedspread is a tissue handkerchief
The “pot” was a tin formerly inhabited by black olives
Some people have asked me how the live action shots were done. I own a Pentax DSLR which I have been wanting to use for time laps photography (without using a computer). That camera has a socket for a cable release which is for an ordinary 2.5mm phone jack, you just have to short circuit the pins to take a photo. My self-built interval timer is based on a kit from Conrad Electronic, which can be set up to trigger from every 200ms to 100s. For the film however, I used a Nikon Coolpix 885 camera, which unfortunately cannot be remote controlled easily - no software and no IR sensor. The only way to remote control it seems to be a proprietary cable remote that would have cost me more than the camera itself. So, in order to use this camera for stop-motion, I had to tinker an extra socket to connect my interval timer (foresighted as I am, it also has a simple button to release a single frame). Soldering on the cameras SMD board was quite a challenge and the camera is unusable for anything else now. But I can now use the camera with that box to take single frames as well as do time laps photography. The live-action shots in the movie were done at a rate of one frame every 5 seconds and I simply moved a little slower. All shots where things seem to fly were done standard masking techniques using Gimp.
Nikon Coolpix 885 connected to my computer through a BT848 TV card for preview
Two “daylight” bulbs, one 26W and one 85W (supposed to be as bright as a 450W tungsten bulb)
Selfmade cable release and interval timer
Manfrotto Magic Arm camera stand and micropositioning plate
Rode NT1 microphone
Edirol UA-25 audio interface
Frameworks animation software
Gimp and Gimp-GAP
Cinelerra video editor
Inkscape graphics editor
Ardour DAW
Rezound sound editor
Jamin audio mastering software
ZynAddSubFX virtual synthesizer
Mathias Mertens, Literatur- und Medienwissenschaftler an der Universität Hildesheim und Veranstalter der Steinerei in den Jahren 2005 bis 2010 schrieb seinerzeit im Brickboard:
"Ich habe ja in meiner Nachbetrachtung zur Steinerei 06 geschrieben, dass ich das Festival mache, damit ich wieder das Gefühl haben kann, dass ich damals bei "Out of Time" hatte. Und tatsächlich ist "Vom Fischer und seiner Frau" genau so ein Film für mich. Als ich ihn zugeschickt bekomme habe, da war ich hingerissen. Nicht nur, dass er brillant fotografiert ist, sehr gut animiert ist usw., das ist ja offensichtlich. Sondern er hat auch eine hervorragende Dramaturgie. Will sagen: er hat ein perfektes Timing. Wie sich die Geschichte steigert, die Wiederholungen immer kürzer inszeniert bzw. gebrochen werden (als der Fisch hochspringt und den Mann frisst beispielsweise), das ist sehr kurzweilig und macht die Geschichte, die ja hinlänglich bekannt ist und die literarische Probleme hat, spannend und unterhaltsam.
Herausragend ist dieser Film für mich allerdings wegen drei Sachen:
1. Die Bezüge zu Shopping-Kanälen, Flachbild-Fernsehern und Angela Merkel sind wirklich Zeitkritik vom Feinsten. Ein sehr hintersinniger Film über Mediendemokratie. Schröder meinte, zum Regieren brauche er nur Bild, BamS und Glotze, Merkel folgt ihm als Produkt der Medien, die ihre Vorstellung von Kanzlerschaft wahrscheinlich wirklich nur aus dem Fernsehen hat.
2. Das Auftauchen der Schöpferhand ist einerseits eine sehr schöne Demonstration der Gemachtheit von Brickfilmen, andererseits unterstützt sie aber auch die Dramaturgie und die Satire. In einem Film, der davon handelt, dass man sich immer von "denen da oben" alles machen lässt, ist diese Hand, die alles macht, mehr als passend. Und sie ist zudem noch brillant aufgenommen, das wurde ja beschrieben, Respekt für diese technische Glanzleistung.
3. Am allerbesten: Die Erzählerstimme. So eine trockene, ironische Art zu erzählen, habe ich wirklich selten in einem Film gehört. Dadurch gewinnt der Film seinen Charakter, seinen Witz, seine Satire und seinen Charme. Kein Wunder, dass die auf brickfilms.com mit der untertitelten Fassung nichts anfangen konnte. Wenn man den Erzähler nicht versteht, dann gibt es den Film nicht. Ich weiß, dass Du damit ganz unzufrieden bist und Dir eigentlich Soundtrack-mäßig etwas ganz anderes vorgestellt hast. Aber hier ist das Kunstwerk und Deine Intuition mal wieder schlauer als Dein Kopf. Das war bei "Greedy Bricks" doch schon genauso. Da wolltest Du doch auch einen Geräuschsoundtrack machen und die Musik nur am Anfang. Und nur aufgrund des Zeitdrucks ist die Musik dann ganz übernommen worden. Und auch da war das die bessere Wahl, denn so hat der Film seine ganz eigene Stimmung bekommen. Ohne diesen "Sendung mit der Maus"-Erzähler wäre "Vom Fischer und seiner Frau" nur halb so gut, ach was, ich glaube, dann würde ich ihn gar nicht sehen wollen.
Mögen wir noch viele Wettbewerbe veranstalten, damit M1rko sich aufrappelt, Filme zu machen. Denn die sind wirklich herausragend."
Dieser Film war mit seinem roten Sofa ein echter Trendsetter in der Brickfilmer-Community :).
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